HAPPY BANKED

Snowboarden, Sonne , Bier und Musik am Nebelhorn

Es hätte relaxter nicht sein können, mit einem Traumpanorama setzt die Oberallgäuer Bergkulisse sich selbst in Szene, feine Beats aus der Anlage unterstreichen das Snow Beach Feeling in der warmen Frühlingssonne und den Tag bestimmt das Wiedersehen vieler bekannter Gesichter aus der über 30-jährigen Oberstdorfer Snowboardcommunity.


Der Snowboard Club Direttissima lud am vergangenen Wochenende zum 1. Banked Slalom ans Nebelhorn.
Vom 10- bis zum weit über 50-Jährigen präsentierten sich die Rider wie auch das Publikum als eine große Snowboard Familie, die gemeinsam ihre Leidenschaft zelebriert.
Weit weg vom „Höher,Schneller,Weiter“der „modernen Snowboard Veranstaltungen“, gilt der Banked Slalom als die eigentliche Urform des Snowboard Wettkampfes.
In der Anfangszeit waren die Boards noch nicht mit Stahlkanten ausgestattet. So war es nur möglich, eine Kurve zu fahren, wenn man sich von einer Steilkurve (engl. bank) um die Kurve „tragen“ ließ. Beim Banked reihen sich diese Steilwandkurven aneinander, wobei die Geschwindigkeit eher gemäßigt sein soll.
1985 wurde der Banked Slalom am Mount Baker in den USA von einem der „Godfather of Snowboarding“, Mister Tom Sims, erfunden. Was damals nur einige Gleichgesinnte zusammenbringen sollte, ist heute, 32 Jahre später, beim LBS, Legendary Banked Slalom /Mt.Baker, die abgefahrenste Snowboardveranstaltung weltweit.
Dabei fahren absolute Profis gegen Amateure, etwas, was in keiner anderen Sportart möglich ist, passiert hier.
Wer es schafft, sich einen der begehrten Startplätze zu sichern, tritt unter Umständen gegen Travis Rice, Terje Haakonsen oder Marie-France Roy an und feiert abends mit ihnen und den vielen anderen. Es geht einfach um den Geist, den Lebenstil Snowboarden, ohne dass der einzelne sich selbst zu wichtig nimmt.
Der Banked Slalom hat auch eine lange Geschichte in den hiesigen Alpen. Jahrelang wurde diese Art des Snowboard Events, die ebenso legendären Banked Masters am Ifen im Kleinwalsertal gefeiert. Der Einladung des Dettinger Veranstalters Rudi Wurster folgten jährlich bis zu 250 Rider, unter Ihnen die jeweils gesamte aktuelle europäische Schneebrett Prominenz, Profis wie auch blutige Amateure, Locals oder auch extra angereiste Snowboard Enthusiasten, bis diese außergewöhnliche Veranstaltung 2007, mangels Sponsorengeldern, eingestellt wurde.
Seit einigen Jahren gibt es im europäischen Alpenraum jedoch immer mehr Veranstaltungen, die sich auf diese klassische snowboardtypische Form des Wettkampfes und der damit verbundenen Party besinnen. So finden sowohl in Laax, im Montafon, als auch am Hochkönig  und an immer neuen Orten Banked Slalom-Wettkämpfe mit jährlich wachsendem Zulauf statt.
Die World Snowboard Federation beschreibt den Banked als Contest mit Wurzeln im Snowboarden, Surfen und Skaten.
Die Zielsetzung –„to have fun“– wird an erster Stelle genannt, gefolgt von „low risk level“ , „compete friendly“, „playful“ und der Möglichkeit den Contest mit Top Level Snowboardern gemeinsam zu bestreiten.

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All dies haben sich die Oberstdorfer Veranstalter zu Herzen genommen.
Der frisch geshapte Kurs unterhalb des Zeigersattels zeigte sich dann auch machbar anspruchsvoll. Die Kinder durften weiter unten starten, damit auch die noch etwas unsicheren und ohne jegliche Rennerfahrung mitfahren konnten.

Im Training und auch im ersten Lauf gab es für die zahlreichen Zuschauer nicht nur einige spektakuläre Stürze, vor allem aber auch viele spannende saubere Runs zu sehen.

Wer gerade nicht selber auf dem Brett stand, schaute den anderen zu, spielte eine Runde Discgolf oder stärkte sich auf der Terrasse des Edmund-Probst Hauses mit einem hervorragendem Hüttenburger.


Fast zweitrangig waren am Ende die Platzierungen, ging es doch bei diesem Event um viel mehr:
Snowboarden Spaß und
….just a good time!

 

fotos- Schneestar.com/luiz wittstock

 

 

 

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